Beide Bereiche florierten bis in die dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts. Auch den hier gebrannten ‚Spiritus‘, den „Kratzenstiner“, trank man bis zu jenen Tagen. Dem Zug der Zeit folgend wurde das Mahlen mit Wasserkraft allerdings zunehmend ein Auslaufmodell, der wirtschaftliche Zenit der Schlossmühle war überschritten.
Erst die Zeit von 1960 bis 1989 allerdings, als das Gelände von staatlicher Seite als Zwischenlager des VEB Kombinat für Obst und Gemüse genutzt wurde, besiegelte das Ende einer langen Erfolgsgeschichte. Des wirtschaftlichen Zusammenhangs beraubt, verfielen die Gebäude des einst prächtigen Ensembles. Nach der politischen Wende drohte der sang- und klanglose Abschied von einem der bedeutendsten Quedlinburger Traditionsbetriebe.
Glücklicherweise jedoch drehte sich das Rad der Geschichte noch einmal zugunsten der alten Propstei- und Schlossmühle. Mit dem 1997 entstandenen Bauwerk, dem heutigen Hotel Schlossmühle, begann auf dem geschichtsträchtigen Areal abermals ein Kapitel wirtschaftlichen Aufbruchs und Aufschwungs – nunmehr im Zeichen der vier Hotel-Sterne. Wertvolle Gebäudeteile des ehemaligen Mühlenkomplexes wie der Gewölbekeller oder das historische Speicher- und Lagergebäude konnten restauriert werden. Als original erhaltene Fachwerkarchitektur und Zeugnisse gründerzeitlicher Baukunst sind sie heute tragende Elemente des atmosphärischen Charmes unseres Hauses.
Wir laden Sie ein, Quedlinburger (Mühlen-)Geschichte in den Bauten, Gebäudeteilen und baulichen Zitaten unseres Hauses zu entdecken. Lassen Sie sich verwöhnen mit Gastlichkeit und historischem Flair an einem der zugleich beschaulichsten und – im doppelten Sinn des Wortes – bewegtesten Orte im Herzen der tausendjährigen Stadt Quedlinburg.